Album: „Ende nie“
Es kommt ja wirklich überaus selten vor, dass man zum ersten Mal einen unbekannten Song hört und gleich auf Anhieb spürt und weiß: das ist etwas Besonderes, das wird bleiben. Lieder, die einen auf Anhieb mit der ganzen Welt verbinden, die größer sind als nur die reine Verbindung aus Melodie, Text, Musik, größer als das Leben selbst. Die neue Wanda-Single, »Wachgeküsst«, ist so ein Song. Ein Lied für die Ewigkeit.
In seiner Chansonseligkeit und den wunderbar schwelgerischen Chören ist »Wachgeküsst« ein Lied wie ein neuer Morgen: »Aus meinem Spiegel schaut ein neuer Mann auf mich zurück«, singt Marco Michael Wanda, »Ich war verloren, ich war ein Monster, und die Welt verrückt/Du hast mich wachgeküsst.«
Bereits jetzt, auf den Konzerten der aktuell laufenden Wanda-Clubtour, wird »Wachgeküsst« überall so laut und frenetisch mitgesungen wie die größten Hits der Band, also Lieder wie »Columbo« oder »Bologna«. Die Leute lieben Melodie und Energie, sie spüren aber auch instinktiv: Wanda ist hier ein Fanal für den Zusammenhalt in schwierigen Zeiten gelungen, für die Liebe und das Leben.
Allerdings nicht auf verkitschte Hollywood-Weise: »Oft wird die Liebe als säuseliger Dämmerzustand besungen«, sagt Marco, »in ›Wachgeküsst‹ geht es darum, über die Liebe aufzuwachen. Zu einem tieferen Empfinden für das Leben zu finden. Die Welt ist verrückt, die Liebe ist die Antwort auf viele der merkwürdigen Fragen, die das Leben uns momentan stellt.«
»Wachgeküsst« ist die insgesamt vierte Auskopplung aus dem kommenden neuen Wanda-Album, »Ende nie« erscheint am 7. Juni 2024.
(Universal Music)
Die dritte Single aus dem neuen Wanda-Album »Ende nie« ist da! »Jeder kann es sein« ist ein gewaltiges Chanson mit einem alles durchdringenden Refrain für die Ewigkeit, von der der Song auch handelt.
Es ist natürlich einigermaßen deppert, wie Marco Michael Wanda womöglich sagen würde, aber komischerweise wiegen wir uns ja alle viel zu lange in der trügerischen Hoffnung, es gehe alles immer so weiter, wie es eben genau jetzt ist. Dann kommt die Zeit, kommen die Verwerfungen, kommt das Leben selbst.
Davon handelt das neue Wanda-Lied, »Jeder kann es sein«, das am 28.3.2024 als dritte Single aus »Ende nie« erscheint, dem kommenden sechsten Album der Rockband aus Wien. Ein schwungvolles Chanson mit herrlichen Kirmesorgel-Vibes und folgenden Zeilen: »Was warst du jung, was hast du diese Welt gekannt? Jetzt bist du älter, und hundert Mal mehr verschlossen«.
Man hat ja als junger Mensch überhaupt eine ziemlich unkonkrete Vorstellung davon, wie das Leben als sogenannter Erwachsener einmal sein könnte, und wenn einem die Realität dann vollumfänglich bewusst wird, ist es oft schon zu spät: »Was warst du mutig, was hast du dieser Welt geglaubt?«, geht der Song weiter, »Jetzt bist du deppert, und hundert Mal mehr betroffen.« Man kennt das nur zu gut.
Schon immer war diese Band in den Extremen des Lebens zuhause, ihren Hedonismus und die pure Lebensfreude hat sie weidlich ausgekostet. In den neuen Liedern wie »Jeder kann es sein« sind nun auch die Dunkelheit und der Schmerz zuhause. Und vielleicht dringt diese Musik ja auch deshalb so tief an einen heran, weil man weiß, dass es bei Wanda immer um alles geht und diese Band niemals einen Song schreiben würde für den offensichtlichen Effekt.
»Du hast Glück, dass du Gewinner bist, frag dich nicht, wie’s als Verlierer ist, so wie die Sterne am Horizont stehen, kann es jeder sein, aber keiner kann es wählen«, wissen Wanda im Refrain. Man kann gleich wieder alles mitsingen, ein Hit, wie schon so oft, aber einer von der Art, die für immer bleiben.
Am 7. Juni 2024 erscheint das neue und sechste Wanda-Album. In zwölf Songs vereint »Ende nie« alles, was man an dieser Band liebt: das Rauschhafte, die mitreißende kollektive Euphorie, das tiefe Sentiment, das von präzisen Alltagsbeobachtungen und Herzenswärme lebende Storytelling von Marco Wanda. Das zentrale Gefühl auf diesem Album ist die Liebe. In allen Schattierungen, wahrhaftig, universell erfahrbar.
(Universal Music)
Am 16. Februar 2024 erscheint die neue Wanda-Single »Therapie«. Ein Song, der tiefste Trauer mit Nonchalance und erstaunlicher Leichtigkeit verbindet und darüber in die Unendlichkeit wächst – so groß und erhaben wie das Leben selbst.
Es mag einem wie eine Fehlfunktion vorkommen, ist aber nicht von der Hand zu weisen: Krisen und Schicksalsschläge machen uns überhaupt erst bewusst, was wirklich zählt im Leben. Was gestern noch zentral war, ist plötzlich unwichtig, selbst Sex: »Und ich brauch den Sex nicht mehr, ich will so viel mehr von dir«, singt Marco Michael Wanda in der neuen Wanda-Single »Therapie«.
Wer sich halbwegs in der jüngeren Wanda-Geschichte auskennt, wird darin mühelos einen Bezug auf die schwierigste Zeit in der Biografie der österreichischen Band erkennen. In den Sessions, zu denen sich die Musiker im Frühjahr 2023 trafen, um sich gegenseitig aufzurichten, entwickelte sich nach einer Weile ein für Marco neuer Songwriting-Ansatz: »Normalerweise überfällt mich die Inspiration regelrecht, wenn ich Songs schreibe«, sagt er. »Das ist häufig ein gedankenloser Prozess, bei dem ich einfach meiner Eingebung folge. Das war diesmal aber bei einer ganzen Reihe von Songs anders.«
Das gilt auch für die neue Single »Therapie«, die mit einem sanft rollenden Bass beginnt und im weiteren Verlauf Wanda-typische Nonchalance mit tiefgründiger Traurigkeit und erstaunlicher Leichtigkeit verbindet. So groß und erhaben wie das Leben selbst, aber auch wahnsinnig traurig und tragisch.
Dennoch: Es ist beinahe lustig. Der Booty Call findet in dieser eher körperlichen Beziehung keine Erfüllung mehr, er ist erschöpft, müde, traurig: »Ich will so viel mehr von dir, dass du da bist, wenn es schmerzt, dass mein Papa gerade stirbt, und du nimmst dir deine Zeit, das ist wichtig wie noch nie, das ist ganz genau der Scheiß, den man lernt in Therapie«, singt Marco Wanda. Es trifft einen direkt ins Herz – und gleichzeitig hat man ein Grinsen auf den Lippen.
(Universal Music)
Am 24. November 2023 erscheint die neue Wanda-Single. Wir hören in »Bei niemand anders«: eine versehrte, angeschlagene Band, die sich aneinander aufrichtet. Indem Wanda sich den schwärzesten Wochen ihrer Geschichte gestellt haben, haben sie aus ihrem persönlichen Trauma einen Moment universeller Tiefe und Wahrhaftigkeit kreiert. Es ist der vielleicht wichtigste Song der bisherigen Wanda-Karriere.
Wir hören ein Klavier wie durch einen Filter, geisterhafte Schlieren, ein Echo von einem nachhallenden Schlagzeug, schließlich die Stimme von Marco Michael Wanda wie aus dem Orkus: »Du träumst von einem Feuersturm, der die Welt verschlingt / Ich kauf dir eine billige Uhr, auf der die Zeit nie stimmt.«
Die neue Wanda-Single »Bei niemand anders« ist ein Song, der zunächst ganz weit weg zu sein scheint und dann immer näher rückt. Wie eine Umarmung mit letzter Kraft, aus der man neue Kraft bezieht. Ein zaghaft beginnendes Klavierstück, das sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht und zu einer mächtigen Ballade aufschwingt, die universell Trost spendet.
»Bei niemand anders« führt geradewegs zurück in die finsterste und schlimmste Zeit im bisherigen Leben der Gruppe Wanda aus Wien. Im September 2022 starb der Wanda-Keyboarder Christian Hummer nach langer schwerer Krankheit, nur wenige Monate danach hat Marco Michael Wanda seinen Vater verloren.
Wanda hatten damals gerade ein neues Album fertiggestellt, es gab haufenweise Termine zu erfüllen, Konzerte zu spielen, Dinge zu besprechen. »Wir standen unter Schock«, sagt Marco Michael Wanda. »Ich kann mich an den ersten Monat nach Christians Tod überhaupt nicht mehr erinnern. Die Leute erzählen mir von Meetings und Gesprächen aus der Zeit, bei denen ich offenbar zugegen war, aber das ist bei mir alles komplett ausgelöscht.«
Als der erste Schock halbwegs abgeklungen war, wurde den verbliebenen Wanda-Musikern Manuel Poppe, Ray Weber und Marco Michael Wanda klar: Wir gehen unter, wenn wir jetzt nicht irgendwas machen. Und irgendwas machen, das bedeutet bei Wanda: Songs schreiben, ins Studio gehen, Musik machen.
»Es war vollkommen klar, dass wir ins Studio müssen«, sagt Marco. »An eine Veröffentlichung haben wir da noch gar nicht gedacht. Aber wir mussten uns irgendwie therapieren, wir mussten zusammen sein und das geht am besten, wenn wir auf absehbare Zeit wöchentlich zusammen in einem Studio sitzen und schauen, was passiert.
»Bei niemand anders« schrieb Wanda dann am 3. Januar 2023, er erinnert sich noch genau daran. »Ich schreibe nicht oft Songs, die einem konkreten Gedanken folgen«, sagt er. »Bei diesem Lied bin ich aber einer ganz klaren Vision gefolgt. Damals war mein Vater noch schwerkrank. Mit Christian vor Augen habe ich den Song als Mutmacher für meinen Vater komponiert. Beim Schreiben wurde mir dann aber klar, dass ich mit diesen Zeilen auch allen anderen, die das hören, Mut machen will. Egal, in welcher Krise sie stecken.«
Wanda haben ein Video zu »Bei niemand anders« gedreht. Es hat zwei Ebenen und zeigt unter anderem eine Odyssee der verbliebenden Wanda-Musiker, die nach einem Autounfall durch die Steppe mäandern und ihren Weg zurück in die Zivilisation suchen. Die Musiker liegen erschöpft und niedergeschlagen in einer zerklüfteten Gebirgslandschaft irgendwo in Georgien. Mit Dreck beschmiert, abgewetzt, geschunden vor einem zerbeulten Auto. Alles Totalschaden hier, nicht mehr zu reparieren.
Oder vielleicht doch?
Wir sehen und hören in »Bei niemand anders«: eine versehrte, angeschlagene Band, die sich aneinander aufrichtet, Liebe füreinander empfindet und Trost spendet. Indem Wanda sich den schwärzesten Wochen ihrer Geschichte gestellt haben, haben sie aus ihrem persönlichen Trauma einen Moment universeller Tiefe und Wahrhaftigkeit kreiert. Musik, an der man sich aufrichten und wärmen kann.
Wanda werden nie mehr dieselbe Band sein. Aber sie sind immer noch Freunde, sie haben immer noch Songs. Die Antwort ist Liebe. Immer und überall. Etwas anderes haben wir nicht.
(Torsten Groß)
»Bei niemand anders« erscheint unter anderem physisch als 7“ auf sogenanntem Biovinyl, das aus recyceltem Frittierfett hergestellt wird. Die »Bei niemand anders«-Single ist europaweit die erste Veröffentlichung in naturbelassener »Frittierfett-Farbe«.
ALBUM-BIOGRAFIE
Am 7. Juni 2024 erscheint das neue Wanda-Album »Ende nie«. Die Gruppe aus Wien hat sich der finstersten Phase ihrer Geschichte gestellt. Einem persönlichen Trauma haben Wanda Songs von bewegender Tiefe und Wahrhaftigkeit abgerungen. »Ende nie« ist ein Sieg des Lebens über den Tod. Diese Musik mag aus Trauer geboren sein, aber traurig ist sie nicht. So setzen Wanda ein Fanal für den Zusammenhalt in schwierigen Zeiten, für Liebe und Empathie. Universell, wahrhaftig.
Als die Dunkelheit langsam dem Morgen wich, die tiefsten Täler durchschritten und alle Songs geschrieben, arrangiert, produziert und folglich: fertig waren, als die Gruppe Wanda also die Arbeit an dem wichtigsten Album ihrer bisherigen Karriere, dem am 7. Juni 2024 erscheinenden »Ende nie«, abgeschlossen hatte, da nahm Marco Michael Wanda seinen alten Gefährten Manuel Poppe für einen Moment beiseite und fragte den Wanda-Gitarristen, wie er dieses neue Album denn nun finde. »Es ist unser Debütalbum«, habe Poppe da gesagt. Ohne lange zu überlegen. Die verbliebenen Wanda-Musiker seien nicht weniger als: eine neue Band.
Moment mal.
Wanda ist eine der wichtigsten und erfolgreichsten Rockbands der vergangenen Jahre. 2012 in Wien gegründet, veröffentlichte die Band bislang fünf hunderttausendfach verkaufte Alben und wurde immer wieder mit Gold- Platin- und zahlreichen anderen Awards ausgezeichnet. Mit millionenfach geklickten Hits wie »Bologna«, »Bussi Baby« oder »Columbo« haben Wanda das Lebensgefühl einer Generation geprägt. Unter einer »neuen Band« stellt man sich etwas anderes vor.
Dennoch hat Manuel Poppe gewissermaßen recht: Eben haben Wanda mit dem Produzenten Zebo Adam ihr intensivstes, wahrhaftigstes, aber auch persönlichstes Album überhaupt aufgenommen. Wer sich halbwegs in der jüngeren Wanda-Geschichte auskennt, wird bereits in dem Titel »Ende nie« mühelos einen Bezug auf jene traumatische Phase erkennen, in der zwischen Herbst 2022 und Winter 2023 erst der Wanda-Keyboarder Christian Hummer und schließlich Marco Wandas Vater verstorben waren.
Als der erste Schock halbwegs abgeklungen war, wurde den verbliebenen Wanda-Musikern, also Poppe, Wanda und Ray Weber klar: Wir gehen unter, wenn wir jetzt nicht irgendwas machen. Und irgendwas machen, das bedeutet bei Wanda: Songs schreiben, Musik machen. Auch wenn die Gang jetzt nur noch aus drei Personen bestand – eine neue Band. »Der Tempel, den wir in den vergangenen zehn Jahren gebaut haben, steht noch, aber wir müssen jetzt mal einen Hügel weiter, einen neuen Tempel bauen«, sagt Marco.
Bevor Wanda eine neue Band wurden, mussten sie indes herausfinden, ob sie überhaupt noch eine sind. »Es war vollkommen klar, dass wir ins Studio müssen«, sagt Marco. »An eine Veröffentlichung haben wir da noch gar nicht gedacht. Aber wir mussten uns irgendwie therapieren, wir mussten zusammen sein und das geht am besten, wenn wir auf absehbare Zeit wöchentlich zusammen in einem Studio sitzen und schauen, was passiert.«
Die erste Single aus dem Album, »Bei niemand anders«, schrieb Wanda dann am 3. Januar 2023, er erinnert sich noch genau daran. »Bei diesem Lied bin ich einer ganz klaren Vision gefolgt«, sagt er. »Damals war mein Vater noch schwerkrank. Mit Christian vor Augen habe ich den Song als Mutmacher für meinen Vater komponiert. Beim Schreiben wurde mir dann aber klar, dass ich mit diesen Zeilen auch allen anderen Mut machen will. Egal, in welcher Krise sie stecken.«
Im Dezember 2023 haben Wanda das Lied bei ihrem Weihnachtskonzert in der Wiener Stadthalle zum ersten Mal live gespielt. Tausende Menschen haben ab dem ersten Ton mitgesungen, es gab gleichzeitig tränennasse und glücklich lächelnde Gesichter. Ein hochemotionaler Moment. Plötzlich war klar: Das ist ja alles noch viel größer geworden. Indem sie von ihrer eigenen Krise erzählen, ist Wanda gleichzeitig der Soundtrack für die krisendurchrüttelten Zeiten gelungen, in denen wir alle leben.
Das ist alles andere als selbstverständlich und schon gar nicht planbar. Was Wanda erlebt haben, könnte man mit allem Recht zu beklemmender Musik verarbeiten. Diese Songs haben sich einen anderen Weg gesucht, und so haben Wanda auf »Ende nie« ihr kollektives Trauma in große, erhabene Popmusik transzendiert. Das Album ist ein Fanal für den Zusammenhalt in schwierigen Zeiten, für Liebe und Empathie. »Wenn ich es jetzt mit etwas Abstand höre, habe ich das Gefühl, ich höre Menschen zu, die etwas verarbeiten, aber dabei eine Lösung suchen«, sagt Marco, »die irgendwie aufwachen wollen.«
Dann fällt ihm dieser eine Satz wieder ein, der während der Produktion im Studio zu einem regelrechten Mantra für die Band geworden sei: »Die Antwort auf den Tod ist das Leben.«
Mit »Ende nie« haben Wanda eine Antwort auf etwas ganz Tragisches gefunden und diese Antwort umarmt das Leben, so ist »Ende nie« letztlich sogar ein positives, lebensbejahendes Album geworden. Es gibt darauf Liebeslieder wie »Wachgeküsst«, »Woher soll ich wissen« oder das rotzige »Fuck Youtube«, aber alle spiegeln sie einen größeren Rahmen, sind von Demut, Warmherzigkeit, Verständnis geprägt, alles ist hier auf existenzielle Weise dringlich, wie »Jeder kann es sein«, der im Wortsinn überlebensgroße Titelsong »Kein Ende nie« oder das tröstende »Niemandem was schuldig«.
»Ich habe in den letzten Monaten gemerkt, wie verdammt klein ich bin in einer Zeit, in der, gesellschafts- und weltpolitisch, Dinge passieren, die sich vollkommen meinem winzigen Einfluss entziehen«, sagt Marco. »Die einzige Sphäre, in der ich wirken kann, ist das unmittelbar Zwischenmenschliche – Familie, Freunde, Fremde … Ich habe gemerkt, dass ich viel achtsamer sein will im Zwischenmenschlichen.«
Das vermeintlich Kleine wird auf »Ende nie« groß, das Private wird politisch. Schon immer war diese Band in den Extremen des Lebens zuhause, ihren Hedonismus und die pure Lebensfreude hat sie weidlich ausgekostet. »Der Spiegel« schreibt, in Wanda stecke »die alte Verrauchtheit der Kaffeehäuser, die ewige Bierseligkeit der Beisl, die ganze Boheme. Mehr Wien geht kaum.«
Alles richtig, aber in neuen Liedern wie »Jeder kann es sein« sind nun auch eine tiefgründige Zugewandtheit, eine weltumarmende Emphase zuhause. Der euphorisch hymnische Gestus der frühen Alben und das Sentiment der mittleren Phase treffen in diesen Songs musikalisch mit großer, chansonesker Geste auf die lässige Eleganz und das Ausgetüftelte der heutigen Wanda.
»Ich weiß nicht, ob wir jemals so intensiv an einer Platte gearbeitet haben», sagt Marco. Die Arbeit hat sich gelohnt, diese Lieder fließen ineinander, sie gehören zueinander wie Ray, Manuel und Marco zusammengehören. Auch diese Lieder sind jetzt eine Gang, aber eine, die uns in ihr Herz blicken lässt und von der man ein Teil sein kann.
Denn es stimmt ja ausnahmsweise wirklich einmal alles, was man sonst viel zu oft leichtfertig daherschreibt: dass Musik in ihren besten Momenten wie eine Katharsis wirken könne, dass sie Trost spende, die lächerliche Bedeutungslosigkeit und Unbegreiflichkeit der irdischen Existenz besser zu begreifen helfe und sei es, weil sie Momente von Einigkeit schafft oder auch nur hilft, die Einsamkeit besser zu ertragen. All das und noch mehr steckt nun wirklich in dieser Musik, steckt in »Ende nie«.
Eine neue Band, ein neuer Tempel, für eine neue Zeit. Die Antwort auf den Tod ist das Leben.
(Universal Music)
CHARTPEAK
Offizielle Deutsche Albumcharts: #05 [KW24/2024]